Zu früh gefreut – Fahrgäste bekommen doch keinen Strom!
Die Idee war gut, leider scheiterte es an der Umsetzung: Wie nun bekannt wurde, werden die Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) nun doch keine Stromlieferanten. Der Plan, Ladebuchsen an den Haltestellen oder direkt in den Bahnen anzubringen, kann nicht umgesetzt werden. „Die Untersuchungen haben ergeben, dass ein derartiges Vorhaben nicht realisiert werden kann“, so ein Sprecher der KVB.
Die CDU suchte nach einer Ergänzung zum Klimastraßen-Projekt
Die CDU-Fraktion brachte einen Prüfauftrag ein, der einstimmig angenommen wurde. Die KVB sollten überprüfen, ob den Fahrgästen Akku-Ladestationen angeboten werden können. In erster Linie wurden die viel frequentierten Haltestellen Neusser Straße/Gürtel, Florastraße und auch Zoo/Flora überprüft. Auch die Möglichkeit von alternativen USB-Schnittstellen, die sich direkt in den Bahnen befinden sollten, wurde überprüft. Der CDU-Vorschlag war auch eine gleichzeitige Ergänzung zum aktuellen Klimastraßen-Projekt. Schon seit Jahren werden neue Technologien erprobt und präsentiert. So etwa die freizugänglichen Solar-Ladestationen, die sich auf der Parkbank vor dem „Golde Kappes“ befindet und dazu dienen, dass Elektro-Kleingeräte aufgeladen werden können.
Installationskosten belaufen sich auf rund 1,3 Millionen Euro
Schon im Jahr 2016 wurde erstmals geprüft, ob die Bahnen mit Ladebuchsen ausgestattet werden können. Eine Hochrechnung ergab, dass die Umrüstung zu teuer sei – die Verkehrsbetriebe müssten 1,3 Millionen Euro investieren. In weiterer Folge würden Reparaturkosten durch Zerstörungen anfallen; die Höhe der Kosten kann nicht eingeschätzt werden. Zudem sei die Fahrdauer der Gäste nur kurz und könne nicht mit der Verweildauer in den Fernzügen der Deutschen Bahn verglichen werden, in denen sich bereits Steckdosen befinden. Ähnlich verhält es sich mit den Ladestationen an den Haltestellen. Die Fahrgäste würden nur wenige Minuten auf die Bahn warten. „Wir haben die Erfahrungen gemacht, dass derartige Anlagen Personen anziehen, die gar nicht mit der Bahn oder mit dem Bus fahren wollen, sondern nur ihre Geräte aufladen und durch ihr Verhalten sogar dafür sorgen, dass sich die Fahrgäste, die auf den Bus warten, gestört fühlen. Wir werden die Pläne zur gegebenen Zeit nochmals überprüfen. Aktuell sehen wir aber keinen Bedarf“, so ein Sprecher der Kölner Verkehrsbetriebe.