Dellbrück – Märchensiedlung und Naherholungsgebiet

Dellbrück ist einer der Stadtteile des rechtsrheinischen Kölner Stadtbezirks Mühlheim. Der etwa 10 km² große Stadtteil grenzt im Osten an die Stadt Bergisch Gladbach und bildet somit einen Abschnitt der östlichen Stadtgrenze von Köln. Das heutige Gebiet von Dellbrück, das gegenwärtig über etwa 21.500 Einwohner verfügt, weist zudem gut erhaltene Spuren einer vorchristlichen Besiedlung auf. Im Mittelalter gehörte das Siedlungsgebiet darüber hinaus zum Herzogtum Berg. Aus der Zusammenführung mehrerer Orte, zu denen Dellbrück gehörte, entstand im Jahr 1814 im Rahmen einer Verwaltungsreform die zum Kreis Mühlheim gehörende Gemeinde Thurn-Strunden. Ihren heutigen Namen erhielt sie 1905. Nach Köln eingemeindet wurde Dellbrück im Jahr 1914.

Ein Ort der Mühlen und des Bergbaus

Das vom in den Rhein mündenden Strunder Bach durchflossene Dellbrück ist noch heute Standort von drei, bereits im 14. Jahrhundert errichteten Wassermühlen. Für verschiedene Produktionszwecke, wie zum Walzen von Tuchen oder als Farbholzmühle wurde die Strunder Mühle eingesetzt. Umgebaut und renoviert dient sie heute als Wohn- und Geschäftshaus. Die ebenfalls an der Strunde gelegene Thurner Mühle besaß ein unterschlächtiges Wasserrad und wurde unter anderem als Holz- und Lohmühle genutzt. Heute dient die im Privatbesitz befindliche Mühle als Sägewerk. Dritte im Bunde ist die ebenfalls als Wassermühle arbeitende Hardtmühle. Sie diente im 19. Jahrhundert als Ölmühle und danach als Gips- und Alabastermühle und kann noch heute bei ausreichendem Wasserstand der Strunde zur Stromerzeugung genutzt werden.
Zur industriellen Geschichte des Stadtteils gehört die Erwähnung des seit Mitte des 19. Jahrhunderts in Dellbrück betriebenen Abbaus von Raseneisenstein. Über das Ende dreier, ehemaliger im Ortsgebiet vorhandener Gruben liegen keine Angaben vor.

Rund um Dellbrücks Märchensiedlung

Bekannt ist Dellbrück bis heute für seine in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts entstandene Märchensiedlung. Die aus 180, von Gärten umgebenen Einfamilienhäusern bestehende Siedlung liegt im westlichen Bereich des Stadtteils und reicht bis in den benachbarten Kölner Stadtteil Holweide. Die meisten der südlich der Bergisch Gladbacher Straße befindlichen Häuser stehen wie zahlreiche andere Wohnhäuser des Stadtteils größtenteils unter Denkmalschutz.

Zu den weiteren sehenswerten, ebenfalls unter Denkmalschutz stehenden Gebäuden gehören ein Kleingehöft in der Wiesenstraße, die Hofanlagen Thurner Hof und Gut Mielenforst, die Kirche St. Norbert sowie eine Vielzahl an Wohn- und Geschäftshäusern. Busse sichern den Nahverkehr in Dellbrück. Darüber hinaus ist der Stadtteil per S-Bahn- und Straßenbahnnetz mit dem Stadtzentrum Kölns verbunden. Die S-Bahn verkehrt darüber hinaus bis nach Bergisch-Gladbach.

Naherholung am Stadtrand von Köln

Im nördlichen Bereich von Dellbrück befinden sich mit der als Naturschutzgebiet ausgewiesenen Dellbrücker Heide und dem Höhenfelder See zwei Naherholungsgebiete. Die zu der mit einer artenreichen Fauna aufwartenden Bergischen Heideterrasse gehörende Dellbrücker Heide grenzt unmittelbar an einen 20 ha großen Baggersee, den Höhenfelder See, der rekultiviert zur Naherholung und als Angelgewässer genutzt wird. Allerdings besteht für den See ein Badeverbot.
Am nordöstlichen Stadtteilrand liegt mit dem Thurner Wald ein bei Spaziergängern beliebtes Waldgebiet, das von Feuchtlebensräumen durchzogen ist. In diesen sind seltene Pflanzen sowie zahlreiche Vogel- und Libellenarten zu beobachten.

Schließlich wird der Südbereich dieses Stadtteils vom Kölner Ostfriedhof eingenommen. Mit Mischwald bewachsen und mehreren bis heute ungenutzten Fluren gehört er zu den landschaftlich attraktivsten seiner Art in der Region und wird ebenfalls gern für Spaziergänge genutzt.